24.03.2020, 10:33 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.05.2024, 08:50 von Shahin.)
NAME: Lucius Flaminius
LEBENSALTER: geb. 67 v. Chr., 24 Jahre alt
WOHNSITZ:Roma Aeterna, gemietete Einzimmerwohnung auf dem Aventin
STELLUNG/BESCHÄFTIGUNG/GEWERBE: Proletarischer Plebejer, der alles tut, was Geld einbringt: Von Gelegenheitsarbeiten über Falschspielerei, Betrug, Diebstahl bis hin zu Einbrüchen war schon Vieles dabei. Lediglich vor Gewaltverbrechen schreckt er zurück.
FAMILIE
Der Proletarier Lucius lebt auf dem Aventin in einer winzigen Mietwohnung mit seiner kleinen Familie, derzeit nur mit Schwester und Mutter.
Mutter: Marina, 45 Jahre alt, Witwe, lebt von gelegentlicher Weberei, Korbflechterei und Aushilfe in der Bäckerei ihrer Schwägerin Avina. Sie hat eine ähnlich wilde Haarpracht wie ihr Sohn und besitzt eine starke Persönlichkeit.
Schwester: Letizia, 21 Jahre alt. Verdient ebenso wie ihre Mutter Geld durch Gelegenheitsarbeiten, besitzt aber eine ähnliche „Kreativität“ wie ihr Bruder Lucius wenn es darum geht schnelles Geld zu machen. Sie ist clever, hübsch und holt ihren Bruder ebenso oft aus Schwierigkeiten heraus, wie sie ihn hineinreitet. Sie hat als einzige in der Familie die gleiche Augenfarbe wie Lucius.
Vater (tot): Brunus, vor vielen Jahren mit 52 Jahren verstorben. Er war Schmied und verdiente ganz ordentlich für Aventiner Verhältnisse, doch sein plötzlicher Tod durch eine Lungenentzündung stürzte die Familie in den finanziellen Ruin.
Bruder: Marcus, 28 Jahre alt. Besitzt einen sehr ernsthaften und recht humorlosen Charakter. Nach dem Tod des Vaters trat er der Legion bei und unterstützt die Familie mit seinem Sold soweit es geht. Hält sich gegenwärtig im Heer des Marcus Antonius bei Mutina auf.
Tante: Avina, 59 Jahre alt. Sie ist die Schwester des verstorbenen Brunus und besitzt eine Bäckerei.
Alle Familienmitglieder besitzen den Namen Flaminius. In seiner Familie sind lautstarke Auseinandersetzungen Alltag, was auch maßgeblich dem autoritären Charakter seiner Mutter und dem Eigensinn der beiden Kinder geschuldet ist.
ERSCHEINUNGSBILD
Lucius Flaminius ist nicht sehr groß, nur etwa 1,70 Meter. Dafür ist er mit seinen 24 Jahren noch jung, gutaussehend und dynamisch. Ein Muskelprotz wie die Gladiatoren ist er zwar nicht, jedoch durchaus schlank und sportlich. Wenn man so viel klettern und rennen muss wie er, wird man das wohl auch automatisch.
Sein Gesicht wirkt gleichmäßig geschnitten, unten ziert es ein starkes Kinn und ein Stück darüber eine gut geratene Nase (trotz einigen Bearbeitungsversuchen durch Dritte). Unter seinen wilden, unbändigen, langen, Haselnussholz-braunen Haaren stechen zwei hellblaue Augen hervor, wie man sie nur selten in Rom zu sehen bekam. Wieso er und seine Schwester diese Eigenschaft besitzen, ist unklar, denn sonst gibt es niemanden in der Familie der diese Augenfarbe hat. Er sieht wie schon beschrieben gut aus, und kommt daher gut bei vielen Mädchen an.
Lucius lächelt sehr häufig, sodass man ihn in seinem Viertel kaum anders kennt. Dabei ist die Bandbreite vielfältig: Von einem einnehmenden Zucken der Mundwinkel bis hin zu höhnischem Gelächter besitzt er alle Facetten. Generell ist seine Mimik sehr ausdrucksstark, er kann sich jedoch auch zurück halten.
Was die Kleidung betrifft, so trägt er meist die üblichen Lumpen, die man auf de Aventin so trägt. Wenn er mal Geld ausgibt, dann nicht für Kleidung oder andere Äußerlichkeiten, sondern nur für seine Familie und das Glücksspiel.
PERSÖNLICHKEIT
Zu seinem Äußeren gesellt sich noch eine gute Portion Charme. Er weis, wie man andere Menschen um den Finger wickelt, sofern diese ihn und seine Masche nicht schon kennen. Lucius ist ein Trickser, einer Gelegenheitsdieb, er ist jemand, dem Gesetze im Grunde nichts bedeuten. Dafür hegt er jedoch eine starke Abneigung gegen Gewalt, sodass er körperlichen Konfrontationen eher ausweicht.
Einzig und allein für seine Familie würde er sogar töten, wenn diese ernsthaft bedroht wäre und es keinen anderen Weg mehr gäbe um aus der Sache heraus zu kommen. Generell besitzt er einen starken Familiensinn, was aber nicht bedeutet, dass er ständig Zuhause herumhängen würde. Im Gegenteil; es kommt häufig vor, dass er woanders übernachtet (bei Freunden, Bekanntschaften verschiedener Art und in gewissen Etablissements).
Tagsüber streunert er über den Aventin oder auch in anderen Vierteln umher. Wenn sich etwas ergibt, um schnelles Geld zu machen, nutzt er seine Chancen meist, selbst wenn das Risiko hoch ist. Vorausgesetzt natürlich, die erwartete Beute oder der Lohn sind es auch wert.
Beim Würfelspiel betrügt Lucius meist mit gezinkten Würfeln und wenn er erfährt, dass Pferderennen oder andere Spiele manipuliert wurden, setzt er umso mehr Geld.
Er ist sich seiner Wirkung auf andere Menschen durchaus bewusst, und nutzt diese Eigenschaft, wo immer er kann. Er redet viel und schnell, wenn es in der Situation nützlich ist.
Leider können ihn viele in dem Milieu, die ihn bereits kennen, deshalb nicht ausstehen und manchmal sogar durchschauen. Besonders mit einigen Banden hat er sich bereits Probleme eingehandelt, was aber auch seiner Unzuverlässigkeit geschuldet ist. Zudem ist er frech gegenüber Anderen, wenn er glaubt sich dies erlauben zu können; aber leider auch oft dann, wenn er es im Grunde nicht kann.
Dass er solche Konflikte immer wieder übersteht, hat er nicht nur seiner Redegewandtheit zu verdanken, sondern vor allem dem Ruf seines Bruders Marcus, der auf dem Aventin eine Art Legenden-Status besitzt.
Der Tod seines Vaters ist im Grunde der einzige deutlich getrübte Fleck auf seinem sonst schillernden Gemüt, jedoch redet er sogut wie nie darüber.
FÄHIGKEITEN
-Großes Talent im reden, improvisieren, lügen und Ausreden erfinden.
-Geschickt, fingerfertig, gutes Körpergefühl, weis wie man sich leise und unauffällig bewegt.
-Humorvoll, neigt zum Sarkasmus.
-Intelligent/Clever.
-Kann naive Menschen ebenso wie Würfel mit Leichtigkeit manipulieren.
-Schneller Läufer, guter Kletterer, geübter (Taschen-)Dieb.
-Grundkenntnisse im Schmiedehandwerk, aber auch in anderen Berufen.
Stärken & Schwächen
Pro: Frauenheld, manipulativ, Charmeur, Improvisationskünstler, geschickter Einbrecher & Dieb, starker Familiensinn, schneller Läufer & guter Kletterer.
Contra: Frauenheld, manipulativ, übermütig, geht hohe Risiken ein, ist oft pleite, Spielsüchtig (oder eher Gewinnsüchtig?), freches Mundwerk, unzuverlässig.
Vorlieben & Abneigungen
Vorlieben: Sein Viertel auf dem Aventin („hier kennt man sich aus“-Mentalität), schnell und unkompliziert Geld machen, Bekanntschaften und Flirts mit schönen Frauen, Glücksspiel.
Abneigungen: Sein Viertel auf dem Aventin („endlich raus aus diesem Drecksloch“-Mentalität), der Moment wenn es Ernst wird und Lucius den Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen kann, Verpflichtungen, Menschen die intelligenter als er sind und ihn durchschauen ohne einen Hehl daraus zu machen.
LEBENSGESCHICHTE
Die ersten Lebensjahre von Lucius waren im Grunde die schönsten. Die Kindheit war zwar nicht unbeschwert; das könnte wohl kein Plebejer von sich behaupten; jedoch war diese Zeit auch kein Vergleich zu seinem jetzigen Leben. Als sein Vater noch lebte, hatten sie stets genug zu Essen auf dem Tisch, während die Mutter sich um die Kinder kümmerte. Sie waren respektiert und lebten am Fuße des Aventin, besaßen ein kleines Häuschen mit Werkstatt und wurden manchmal sogar von wohlhabenden und Reisenden besucht. Sein Vater hatte den Ruf, zuverlässige Arbeiten abzuliefern und bei der Bepreisung stets fair zu bleiben. Lucius sah zu ihm auf; er war ein körperlich wie auch charakterlich starker Mann. In jener Zeit lernte der neugierige Junge sogar ein Wenig über das Schmiedehandwerk und half seinem Vater in der Werkstatt wo er konnte.
Als er zwölf war, also vor acht Jahren, erkrankte sein alter Herr plötzlich an einer Lungenentzündung. Keiner wusste so Recht, wie es dazu kam, daher konnte auch der ortsansässige Heiler nicht mehr für ihn tun als ihn in seine Gebete einzuschließen und ein weißes Kaninchen für ihn zu opfern. Das brachte jedoch auch nichts und so holte Pluto ihn zu sich in die Unterwelt.
Was dieser Einschnitt für die junge Familie bedeutete, war dramatisch. Mit einem Schlag waren sie nicht nur ihren Mann, Vater und Beschützer, sondern auch die finanzielle Basis ihres Lebens los geworden. Es dauerte nicht lange, bis die Ersparnisse aufgebraucht waren. Nachdem die Mutter Marina alle möglichen Wertsachen verpfändet hatte, blieb ihnen nichts mehr, als das Haus und die Werkstatt zu verkaufen und sich weiter auf den Hügel zurückzuziehen; tiefer in den proletarischen, kriminellen Sumpf, der von den Banden beherrscht und bestimmt wurde. Sie zogen in eine kleine Einzimmerwohnung in der Nähe von Lucius´ Tante Avina. Von nun an hieß es für alle, auch für die Kinder, Geld aufzutreiben wo immer möglich. Natürlich war deshalb nichts naheliegender, als sich kriminellen Aktivitäten zu widmen.
Lucius älterer Bruder Marcus wurde selbst Teil einer Bande, den sogenannten "Elstern", die bekannt für ihre gut organisierten Überfälle waren. Was er damals alles tatsächlich tat, weis Lucius bis heute nicht, da Marcus nie darüber sprach; jedoch eielten seinem Bruder bald Gerüchte vorraus, die einem Schauer über den Rücken jagten.
Schon damals übte sich Lucius eher als Einzelgänger, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Auch, wenn es oft recht knapp wurde, entwickelte er die Gaben, die ihn heute auszeichnen. Bis auf einige Beulen, ein par blutige Nasen und einen Knochenbruch, den er einem etwas zu gewagten Sprung aus einem Wohnhaus zu verdanken hatte, überstand er die meisten brenzligen Situationen stets ungescholten.
Da sich in seinem Leben seit jenen Tagen kaum etwas verändert hatte, bis auf den Umstand, dass sein Bruder vor einiger Zeit zur Legion gegangen war, führt er auch heute noch dieses Leben im Schatten der römischen Gesellschaft. Er entdeckte auch bald, dass viele Frauen verschiedenen Alters ihn trotz seiner offensichtlichen Armut mit Wohlwollen betrachteten. Er lernte sogar schon ein, zwei Damen aus höherem Hause kennen und profitierte in mehreren Hinsichten von diesen Bekanntschaften. Für Lucius stellte sich nicht die Frage, ob dies schon Prostitution war oder nicht: Es war einfach ein ebenso profitabler wie auch angenehmer Teil seines Lebens, zumal der Beischlaf mit Frauen nie Prostitution sein konnte, wie man in Rom wusste.
Seine jüngere Schwester Letizia, mit der er nach wie vor zusammen wohnt, versuchte gewissermaßen ihre Brüder zu kopieren; auch sie lernte, wie man ungesehen Wertgegenstände verschwinden ließ oder von einträglichen Bekanntschaften profitierte.
Die Mutter der Geschwister, Marina, welche zuvor ein einfaches und rechtschaffendes Leben geführt hatte, hieß diese Dinge nie gut. Sie heiratete auch nie wieder, um das Andenken an ihren Mann zu ehren. Doch trotzt ihren Aktivitäten liebt sie ihre Kinder und musste sich irgendwann eingestehen, dass die Miete und das Essen nicht von einigen kleinen Aushilfsjobs bezahlt werden konnte.
VERWALTUNG
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Tom Payne als „Rob Cole“ in „Der Medicus“
Über 18?
ja
Regeln gelesen?
ja
Charübernahme?
nein
Weitere Charaktere?
Ja (Tacitus, Hearviu)