22.02.2017, 22:03 - Wörter:
[center]WILLKOMMEN IN
ODI ET AMO
[SIZE=2,5]
Wenn ich meiner überdrüssig bin,
stürze ich mich in die goldene Sonne,
ziehe rauschende Flügel an
und vermische Lästerliches mit Heiligem.
Ich bin gestorben.
Ich bin gestorben.
Und mein Blut ergießt sich über meine Rüstung.
Manchmal komme ich wieder zu mir
und mustere euch kritisch.
Mit den Augen eines Kriegers.
[/SIZE]
NAME: Askan vom Stamm der Markomannen
LEBENSALTER: Dreizig Jahreswenden
TOTEM: Die Krähe
WOHNSITZ: Maingebiet
RANG: freier Krieger
GEWERBE: Kriegshandwerk
[/center]
FAMILIE
Vater: Abir †
Sein Vater war Krieger und Mitglied im Stammesrat. Ein angesehener Mann, der schon früh angefangen hat seinen Söhnen das Kämpfen beizubringen. Lockenkopf, haselnussbraune Augen und entschlossener Blick. Immer eher der Diplomat, der nach Wegen geringeren Widerstands suchte. Eine Eigenschaft, die zu viel Streit und Spannungen zwischen ihm und seinem ältesten Sohn sorgte.
Mutter: Rasha †
Eine Frau, die anpacken kann. Sie zog 6 Kinder auf und genoss einen guten Ruf in der Dorfgemeinschaft. Immer darauf bedacht, zu schlichten und Streit in der Familie möglichst zu vermeiden.
Jüngerer Bruder: Erwin
Nachgiebig und sehr liebenswürdig. Immer schon etwas kränklich. Im Geiste aber oft stärker und weiser, als sein älterer Bruder Askan. Immer eine Stütze.
Bruder: Yann
Bruder: Ive †
Bruder: Haily
Schwester: Kyra †
Großmutter: Nolwenn
Schamanin und Kräuterfrau. Weise und immer für Ratschläge zu haben. Ihr Totem ist die Eule. Gebäugt, silberhaarig und hässlich wie die Nacht. Im Stamm erzählt man sich, sie sei schon mehrere hunderte Jahr alt. Ihre Augen sind zwei kleine rabenschwarze Schlünde, die in einen hinein blicken können. („Aber vergiss‘ nicht Junge – Ratschläge sind auch Schläge – und du hast ausgesprochen oft welche verdient!“ - Nolwenn)
Onkel: Zane
Konservativ, wortkarg und schnell aggressiv. Streitsüchtig. In der Familie erzählt man sich, Askan habe den Hang zum Impulsiven von ihm. Im ständigen Streit mit Askans Vater. ("Höre nicht auf deinen Vater, Askan. Er ist ein Narr." - Zane)
Frau: Sjo †
Sohn: Berkant †
Tochter: Dinah †
bester Freund: Crixus
Wie ein Bruder.
Crixus Schwester: Lizanne
ERSCHEINUNGSBILD
Ein Mann von recht großem Wuchs. Sein Haar ist blond und an den Schläfen kurz geschoren. Die Augen sind hell und blassblau; so wie das helle Blau eines klaren und sehr kalten Wintertages. Am Kinn hat er eine schmale, aber lange Narbe.
Er ist muskulös und breitschultrig; die Beine so lang wie die eines Läufers. Seine Haut ist verziert mit schwarzen Tätowierungen; Runen und Zeichen seines Stammes. Meistens ist sie dreckig und verschmiert.
Die Kleidung, die er trägt, hat schon mal bessere Tage gesehen. Unter einem ledernen Torso trägt er eine dreckige Tunika, die irgendwann einmal von einem natürlichen Weiß gewesen sein muss. Die Lederhose ist an vielen Stellen geflickt. Robuste Stiefel aus Fell und Lederriemen begleiten jeden seiner Schritte.
PERSÖNLICHKEIT
Als Kind hatte Askan oft Flausen im Kopf. Er liebte es Streiche zu spielen und Schabernack zu treiben; auch wenn das immer Ärger gab. Er war energiegeladen und verspielt, immer zu dummen Sprüchen und einem lauten, gehässigen Lachen aufgelegt.
Zwar zeichneten Ereignisse und Schicksalsschläge seinen Geist; aber tief in ihm glimmt immer noch der Funke lebensfrohen Schalks, wie ein kleiner, funkelnder und zugleich unvergänglicher Diamant. Seine Großmutter, die die Schamanin des Stammes war, pflegte schon früh zu sagen: Dein Herz, Askan, ist von reiner Natur. Reiner als du jemals zu glauben vermagst. Aber pass‘ auf: Irgendwann könnte die Güte deines Herzens dich im entscheidenden Moment versagen lassen. Denn die Welt, in der wir leben, wird sich weiterdrehen und dunkler werden. Die alte Frau sollte recht behalten.
Der Krieger zählte sein 30 Lebensjahr und viele Leben, die er genommen hat oder nicht retten konnte. Mit den Jahren kam die Verbitterung. Sie legte sich wie eine Schneedecke über sein frohes Gemüt. Verborg den Frohsinn.
Die Verantwortung wog schwer auf seinen Schultern. Immer wieder waren da diese Momente, in denen er mit seinem Schicksal haderte. Wie ein Würmchen wand sich dann sein Geist, weil er sich selbst gegenüber nicht zugeben wollte, dass er überfordert war, dass er im Grunde genommen doch auch nicht wusste, was die besten Entscheidungen für all die Leute waren, die auf ihn zählten. Dieser Teil seiner Persönlichkeit verbarg er gründlich, machte sie ihn doch angreifbar und ließ ihn schwach wirken. Bekam doch jemand von seinen Anfällen beißenden Zweifels mit, so reagierte er mit Wut. Denn Wut ist Feuer und Feuer verbrennt alles. Sein kleiner Bruder bekam dann und wann seine Wutausbrüche zu spüren; die meistens damit endeten, dass Askan sich entschuldigte.
Nur zu gerne wollte der Krieger das sein, was die anderen in ihm sahen: Ein gestandener Mann mit einer starken Seele. Was würde er dafür geben, einen Weg aus der Misere zu finden? Oft betete er zu den Göttern. Hoffte auf eine Eingebung, auf ein Zeichen, einen Weg…. Der Weg in ein besseres Leben. Der Weg zurück zu glanzvollen Zeiten. Der Weg… Askan sah keinen Weg. Seine Augen waren blind. Sein Geist stumpf. Und sein Herz war erfüllt von düsteren Gedanken, die schwer wogen. Er wusste selbst nicht, ob es an seiner kühlen, rationalen Art lag manche Dinge zu betrachten. Es war nicht von der Hand zu weisen wie schlecht die Lage seines Clans gegenwärtig war. Oder war er einfach nur zu schwach, der um sich greifenden Hoffnungslosigkeit etwas entgegen zu halten?
Trotz Selbstzweifel, dem Druck der Erwartungen anderer und Hoffnungslosigkeit, die sich wie ein Pilz auszubreiten schien, blieb Askan seinen Leuten treu. Natürlich tat er das. Sie waren seine Familie. Sie waren sein Leben. Sie waren der Grund, warum er überhaupt lebte. Treue war ihm wichtig. Loyal war er nicht nur seinen Familienmitgliedern gegenüber, sondern auch allen anderen Stammesmitgliedern, wenn diese es verdient hatten. Er versuchte stets sein Wort zu halten. Denn er glaubte, wenn man jemanden sein Wort gibt, so gibt man diesem gleichzeitig als Pfand ein Stückchen der eigenen Seele. Wortbrüchige verlieren dieses Stück unwiderruflich und setzen damit ihr Seelenheil aufs Spiel. Sein Seelenheil war ihm wichtig.
Die Traditionen und der Glaube seines Volkes nahm Askan schon immer ernst. Er glaubte an die Naturgeister und den von übernatürlichen Mächten beeinflussten Mikrokosmos, in denen sich die Menschen befanden. Sein Seelentier, so erzählte ihm seine Großmutter, sei die Krähe. Die Krähe sei listig und schlau, aber ihr schwarzes Federkleid verleitet viele dazu zu glauben, sie wäre ein Geschöpft der Dunkelheit; was nach der Meinung seiner Großmutter nicht stimmte. Die Krähe wäre ein Geschöpf des Himmels, erklärte sie damals dem kleinen Askan. Und Geschöpfe des Himmels sind frei. Frei das zu tun, was getan werden muss.
Stärken & Schwächen
Stärken
Schnelle Auffassungsgabe – „Sein Geist kann so flink wie ein Wiesel sein, wenn er will."
Strategisches Geschick – „Geschick ist eines Dummkopfs Ersatz für Verstand.“ – Nolwenn
Kampfkunst – „Das frühe Training hat sich bezahlt gemacht. Wenigstens eine Sache, die mein Bruder mit seinen Kindern richtig gemacht hat.“ Zane, Onkel
Starker Wille – „Hat sich in Askan erst einmal der Wille zu etwas geformt, konnte nichts und niemand ihm diesen wieder nehmen.“
Schwächen
Impulsivität – „Die Wutausbrüche kenne ich von meinem Bruder Zane. Beide haben flüssiges Feuer durch ihre Adern fließen. Das liegt in der Familie.“ – Abir, Vater
Schreiben & Lesen -
Engstirnigkeit – „Überzeugungen können sehr gefährlich sein. Vor allem, wenn sie falsch sind.“ Nolwenn, Großmutter
Voreingenommenheit – „Hat sich mein Bruder erstmal eine Meinung gebildet, ist es nahe zu unmöglich ihn dazu zu bringen, diese noch einmal zu verändern.“ – Erwin, kleiner Bruder
Rechthaberisch - "Er ist ein von den Götter verfluchter Besserwesser..." - Erwin
Vorlieben & Abneigungen
Vorlieben:
Kampfübungen – „Wenn ich nicht über meine Bewegungen nachdenken muss und mein Arm eins mit meinem Schwert wird, weiß ich, dass ich eins bin mit den großen Kriegern, die meine Ahnen sind.“ Askan
Natur & Tiere – „Früher hat er erzählt, er könnte mit den Vögeln reden. Bin mir bis heute nicht sicher, ob's nicht wahr sein könnte....“ Erwin, kleiner Bruder
Met – „Met ist nicht in jedem Kruge, Klugheit nicht in jedem Kopfe." Nolwenn
Jagd – „Es ist wie ein Spiel. Und ich bin ein Spieler.“ Askan
Würfelspiele – „Die Menschen sind die Würfel und die Götter bestimmen, wie die Würfel fallen.“ - Nolwenn
Abneigungen:
Feuer machen – „Dem Bengel hat zu viele Hummeln im Hintern. Ihr wisst ja nicht was ich anstellen musste, damit der Quatschkopf lernt Feuer zu machen…“ - Nolwenn, Großmutter
Römer – „Askan ist ein Krieger der Markomannen. Wir tragen alle den Hass in unseren Herzen. Denn der Hass lässt und wachsen und unsterblich werden.“ – Zane, Onkel
Städte – „Städte stinken, wie der verwesende Leib eines Keilers.“ – Askan
Viel Gerede – „Mein Ältester war noch nie ein Mann der Worte…Hab’s nie geschafft ihm begreiflich zu machen, welche Macht in Wörtern inne wohnen kann.“ – Abir, Vater
Feiglinge – „Der Held hat ein Gesicht, der Feigling zwei.“ – Abir, Vater
LEBENSGESCHICHTE
Achtundzwanzig Jahreswenden
Die Römer kamen und alles veränderte sich. Und auch wenn es Askan doch eigentlich hätte wissen müssen, hatte Nolwenn die Schamanin ihn gewarnt, kam die Veränderung brutaler und kaltblütiger, als er es jemals hätte befürchten können. Es war ein Überfall, der Chaos, Feuer und Blut über die kleine Siedlung brachte und ihm seine Familie nahm. Er konnte sie nicht beschützen, er, Askan, einer der größten und besten Krieger des Stammes. Das Dorf brannte und es blieb nichts anderes als die Flucht. Wäre sein bester Freund Crixus nicht gewesen, er hätte sich mit Sicherheit abschlachten oder versklaven lassen, als die Beine in die Hand zu nehmen. Viele Männer und Frauen waren ums Leben gekommen oder verschleppt worden. Von seinem Stamm war nur ein armseliger und versprengter Haufen übrig geblieben. Was war aus dem stolzen Volk der Markomannen nur geworden? Und er, um seine Familie trauernd und mit der Frage kämpfend, ob er versagt habe, trug nun mit die Verantwortung für diese Menschen. Für die Seinen. Vielleicht wäre das alles nicht passiert, hätte er die Politik des Kompromisses mit getragen… hätte er zugelassen, dass sich der Stamm den Römern freiwillig unterwirft. Aber er war immer dagegen gewesen, hatte es nie in Erwägung gezogen, niemals. So wie sein Onkel Zane und einige andere Krieger des Stammes. Die Markomannen beugen sich nicht, vor nichts und niemanden! Der Trotz und der Hass, der Stolz und der Widerwillen in ihm konnten nicht die innere Stimme übertönen, die leise und sanft wisperte: Der mächtige Stamm einer Eiche bricht im schlimmsten Sturm. Das Schilf aber...
Die Stammesmitglieder, die fliehen konnten, lebten nun in improvisierten Unterkünften in den Wäldern. Es fehlte an allem. Sie hatten keine Vorräte, kaum Waffen und nur wenige Werkzeuge. Askan und eine Handvoll Männer überfielen regelmäßig Handelszüge der Römer, wenn diese klein und schlecht bewacht genug waren. Doch auch das wurde mit jedem Mal gefährlicher. "Wir verstecken uns wie Verbrecher im Wald.", warf ihm Erwin vor. In den hellbraunen Schlünden seines jüngeren Bruders lag bittere Enttäuschung und trauriger Vorwurf. "Wir sind Verbrecher.", erwiderte Askan, von dessen geistigen Auge Erinnerungen aufstiegen. "Genau das sind wir jetzt, mein Bruder. Zu mindest in den Augen der Römer." Er sah Raubzüge, brutal und skrupellos ausgeführt. Er sah Hinterhalt und Fallen, er sah Täuschung, den genau das waren jetzt die Mittel, mit denen die überlebenden Markomannen kämpfen mussten. Er sah sich selbst einer Frau die Kehle durchschneiden - sie war unschuldig gewesen, gewiss. Aber was hätte er auch anderes machen sollen? Sie mitnehmen? Bei den Göttern, er und die übrig gebliebenen Männer waren nicht in der Lage die Mäuler aller Kinder und Frauen seines eigenen Clans zu stopfen. Sie alleine zum Sterben im Wald lassen? War es dann nicht barmherziger, wenn er es einfach schnell beendete? Zweifel kroch wie eine fette Nacktschnecke seinen Rachen hoch und schnürten ihm die Kehle zu.
Der dunkle, strafende Blick seines Bruders durchdrang ihn und holte ihn zurück in die Gegenwart. "Askan. Du bist einer der einzigen fähigen Kriegern unseres Stammes, der nicht verkrüppelt oder tot ist. Denke daran, was die alte Nolwenn in diesem Moment zu dir sagen würde. Sie würde wollen, dass du weiter kämpfst. Und eine Lösung findest." Askan presste die Lippen aufeinander und nickte.
Er ging, ohne ein weiteres Wort an seinen Bruder zu richten. Die Späher hatten einen kleinen Trupp entdeckt, wahrscheinlich eine weitere römische Handelsdeligation. Die Entscheidung fiel dem Markomannen nicht leicht. Denn der Trupp wurde von berittenen und schwer bewaffneten Soldaten begleitet. Aber seine Leute hungerten und die Späher hatten erzählt, dass sich fünf Kutschen in dem kleinen Zug befanden, die reichlich beladen seien. Er spürte, wie Zweifel wieder anfingen seinen Rachen hinauf zu kriechen. Er wollte das Leben seiner Clansmänner nicht unnötig aufs Spiel setzen. Aber er hatte den Eindruck, keine andere Wahl zu haben. Versuchte er und die anderen Männer nicht, Beute zu machen, würde es über kurz oder lang die ersten Hungertote geben.
(2 Tage später)
„Askan.“ Jemand schüttelte ihn. „Askan wach auf.“ Er blinzelte. Alles war verschwommen und Übelkeit schwoll wie ein größer werdendes Feuer an. Sein Kopf dröhnte und auf seiner Zunge lag ein bitterer Geschmack. „Ja Mann. Ja.“, raunzte er und versuchte sich aufzurichten. „Was ist passiert?“ Es war sein Bruder, der sich über ihn gebeugt hatte. Hinter Erwin standen weitere Personen, die er kaum erkennen konnte. Askan rappelte sich auf. Ihm tat alles weh und ehe er sich versah, blitze ein vom Bein ausgehender Schmerz durch seinen ganzen Körper. Die tiefe Wunde hatte er ganz vergessen. „Es war…“ Er fühlte sich schwach. „Es war eine Falle, Erwin. Eine Falle. Wir…“ Er stöhnte. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. „Wir konnten nichts mehr machen.“ Erwin schlug die Hände vors Gesicht. „Bei der heiligen Esche…“ Sein kleiner Bruder schien sich schnell zu fassen. Er schnappte sich einen nassen Lappen, tunkte ihn in einen neben dem Bett stehenden Eimer, wrang ihn aus und fing an Askan die Stirn abzutupfen. Einer der im Hintergrund stehenden Personen sagte irgendetwas. „Raus hier. ALLES RAUS HIER!“, blaffte der kleine Bruder plötzlich los, offensichtlich mit sich ringend und die Geduld verlierend. Askan hatte ihn noch nie so außer sich gesehen. Man ließ sie alleine. „Ich dachte, du wärst tot. Ich dachte, sie hätten dich geholt.“, erklärte Askan. „Weißt du, was passiert ist?“, fragte er. Askan blieb stumm. „Niemand ist zurück gekommen. Niemand. Ich stellte einen kleinen Trupp zusammen. Wir mussten einfach wissen, was mit euch passiert ist.“ Die Stimme Erwins war wieder etwas ruhiger. Aber die geplatzten Äderchen in seinen Augen verrieten, dass die wiederkehrende Ruhe in seiner Stimme über seinen wahren emotionale Zustand hinwegtäuschen soll. „Berkant hat dich gefunden. Du lagst unter zwei toten Römern...“ Erinnerungsfetzen kamen wieder. Askan wusste noch, wie er zusammen mit ein Dutzend Mann die kleine römische Delegation beobachtet hatten. „Was ist.. mit den anderen?“ Erwin schüttelte vehement den Kopf. „Die anderen sind tot. Oder weg. Verschleppt, versklavt, verkauft… Wir haben nach ihnen gesucht. Und nichts anderes als ein paar Leichen gefunden. Aber nicht alle.“ Erwin war schon immer sehr dünn gewesen. In den letzten Monden hatte Erwin aber noch mehr Gewicht verloren, sodass er fast aussah wie ein Gerippe. Seine hervorstehenden Glubschaugen waren noch eindringlicher als früher. „Ich werde sie wieder finden. Ich werde sie wieder finden und nach Hause bringen.“ Erwins Erwiderung war ein verächtliches Lachen, in dem vielleicht eine Facette Hysterie zu erkennen war. „Gerade bist du nur ein nutzloser Krüppel Askan.“ Er schmiss den Lappen in eine Ecke und stand auf. „Wir wissen beide, dass du sie niemals finden wirst. Und schon gar nicht befreien. Du alleine.“
(4 Wochen später)
Sein Leib gesundete. Langsam, aber stetig und es schien sogar so, als würde Askan nur ein paar Narben von seinen Verletzungen behalten. Keine schlimmeren Folgen. Sein Verhältnis zu seinem kleinen Bruder Erwin hatte sich seit dem gescheiterten Überfall nicht verbessert. Erwin sprach kein Wort mit ihm und wenn doch, dann nur in Zeichen der Verachtung. Askan hatte beschlossen, seinen Clan zu verlassen. Und wieder zu kommen. Er wollte seine Brüder finden, die verschleppt worden. Der Clan brauchte sie! Und wenn seine Brüder für immer verloren sein sollten, dann würde er andere finden, die bereit waren Seite an Seite mit den Germanen zu kämpfen. Er dachte an andere germanische Stämme. Vielleicht war es an der Zeit Bündnisse zu erneuern?
Kurzbeschreibung des Charakters für unsere Wer-ist-was- Liste
KURZBESCHREIBUNG
(das Charaleben in wenigen Sätzen)
Germanischer Krieger. Vertrieben, verbittert, verroht und auf der Suche nach einem Weg, seinen Clan vor dem Untergang zu bewahren. Alleine unterwegs, umtriebig, ruhelos, die Hoffnung bewahrend, Verbündete zu finden.
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VERWALTUNG
Avatar - Travis Fimmel
Über 18? - ja
Regeln gelesen? - ja
Charübernahme?
Weitere Charaktere? - nein
ODI ET AMO
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Wenn ich meiner überdrüssig bin,
stürze ich mich in die goldene Sonne,
ziehe rauschende Flügel an
und vermische Lästerliches mit Heiligem.
Ich bin gestorben.
Ich bin gestorben.
Und mein Blut ergießt sich über meine Rüstung.
Manchmal komme ich wieder zu mir
und mustere euch kritisch.
Mit den Augen eines Kriegers.
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NAME: Askan vom Stamm der Markomannen
LEBENSALTER: Dreizig Jahreswenden
TOTEM: Die Krähe
WOHNSITZ: Maingebiet
RANG: freier Krieger
GEWERBE: Kriegshandwerk
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FAMILIE
Vater: Abir †
Sein Vater war Krieger und Mitglied im Stammesrat. Ein angesehener Mann, der schon früh angefangen hat seinen Söhnen das Kämpfen beizubringen. Lockenkopf, haselnussbraune Augen und entschlossener Blick. Immer eher der Diplomat, der nach Wegen geringeren Widerstands suchte. Eine Eigenschaft, die zu viel Streit und Spannungen zwischen ihm und seinem ältesten Sohn sorgte.
Mutter: Rasha †
Eine Frau, die anpacken kann. Sie zog 6 Kinder auf und genoss einen guten Ruf in der Dorfgemeinschaft. Immer darauf bedacht, zu schlichten und Streit in der Familie möglichst zu vermeiden.
Jüngerer Bruder: Erwin
Nachgiebig und sehr liebenswürdig. Immer schon etwas kränklich. Im Geiste aber oft stärker und weiser, als sein älterer Bruder Askan. Immer eine Stütze.
Bruder: Yann
Bruder: Ive †
Bruder: Haily
Schwester: Kyra †
Großmutter: Nolwenn
Schamanin und Kräuterfrau. Weise und immer für Ratschläge zu haben. Ihr Totem ist die Eule. Gebäugt, silberhaarig und hässlich wie die Nacht. Im Stamm erzählt man sich, sie sei schon mehrere hunderte Jahr alt. Ihre Augen sind zwei kleine rabenschwarze Schlünde, die in einen hinein blicken können. („Aber vergiss‘ nicht Junge – Ratschläge sind auch Schläge – und du hast ausgesprochen oft welche verdient!“ - Nolwenn)
Onkel: Zane
Konservativ, wortkarg und schnell aggressiv. Streitsüchtig. In der Familie erzählt man sich, Askan habe den Hang zum Impulsiven von ihm. Im ständigen Streit mit Askans Vater. ("Höre nicht auf deinen Vater, Askan. Er ist ein Narr." - Zane)
Frau: Sjo †
Sohn: Berkant †
Tochter: Dinah †
bester Freund: Crixus
Wie ein Bruder.
Crixus Schwester: Lizanne
ERSCHEINUNGSBILD
Ein Mann von recht großem Wuchs. Sein Haar ist blond und an den Schläfen kurz geschoren. Die Augen sind hell und blassblau; so wie das helle Blau eines klaren und sehr kalten Wintertages. Am Kinn hat er eine schmale, aber lange Narbe.
Er ist muskulös und breitschultrig; die Beine so lang wie die eines Läufers. Seine Haut ist verziert mit schwarzen Tätowierungen; Runen und Zeichen seines Stammes. Meistens ist sie dreckig und verschmiert.
Die Kleidung, die er trägt, hat schon mal bessere Tage gesehen. Unter einem ledernen Torso trägt er eine dreckige Tunika, die irgendwann einmal von einem natürlichen Weiß gewesen sein muss. Die Lederhose ist an vielen Stellen geflickt. Robuste Stiefel aus Fell und Lederriemen begleiten jeden seiner Schritte.
PERSÖNLICHKEIT
Als Kind hatte Askan oft Flausen im Kopf. Er liebte es Streiche zu spielen und Schabernack zu treiben; auch wenn das immer Ärger gab. Er war energiegeladen und verspielt, immer zu dummen Sprüchen und einem lauten, gehässigen Lachen aufgelegt.
Zwar zeichneten Ereignisse und Schicksalsschläge seinen Geist; aber tief in ihm glimmt immer noch der Funke lebensfrohen Schalks, wie ein kleiner, funkelnder und zugleich unvergänglicher Diamant. Seine Großmutter, die die Schamanin des Stammes war, pflegte schon früh zu sagen: Dein Herz, Askan, ist von reiner Natur. Reiner als du jemals zu glauben vermagst. Aber pass‘ auf: Irgendwann könnte die Güte deines Herzens dich im entscheidenden Moment versagen lassen. Denn die Welt, in der wir leben, wird sich weiterdrehen und dunkler werden. Die alte Frau sollte recht behalten.
Der Krieger zählte sein 30 Lebensjahr und viele Leben, die er genommen hat oder nicht retten konnte. Mit den Jahren kam die Verbitterung. Sie legte sich wie eine Schneedecke über sein frohes Gemüt. Verborg den Frohsinn.
Die Verantwortung wog schwer auf seinen Schultern. Immer wieder waren da diese Momente, in denen er mit seinem Schicksal haderte. Wie ein Würmchen wand sich dann sein Geist, weil er sich selbst gegenüber nicht zugeben wollte, dass er überfordert war, dass er im Grunde genommen doch auch nicht wusste, was die besten Entscheidungen für all die Leute waren, die auf ihn zählten. Dieser Teil seiner Persönlichkeit verbarg er gründlich, machte sie ihn doch angreifbar und ließ ihn schwach wirken. Bekam doch jemand von seinen Anfällen beißenden Zweifels mit, so reagierte er mit Wut. Denn Wut ist Feuer und Feuer verbrennt alles. Sein kleiner Bruder bekam dann und wann seine Wutausbrüche zu spüren; die meistens damit endeten, dass Askan sich entschuldigte.
Nur zu gerne wollte der Krieger das sein, was die anderen in ihm sahen: Ein gestandener Mann mit einer starken Seele. Was würde er dafür geben, einen Weg aus der Misere zu finden? Oft betete er zu den Göttern. Hoffte auf eine Eingebung, auf ein Zeichen, einen Weg…. Der Weg in ein besseres Leben. Der Weg zurück zu glanzvollen Zeiten. Der Weg… Askan sah keinen Weg. Seine Augen waren blind. Sein Geist stumpf. Und sein Herz war erfüllt von düsteren Gedanken, die schwer wogen. Er wusste selbst nicht, ob es an seiner kühlen, rationalen Art lag manche Dinge zu betrachten. Es war nicht von der Hand zu weisen wie schlecht die Lage seines Clans gegenwärtig war. Oder war er einfach nur zu schwach, der um sich greifenden Hoffnungslosigkeit etwas entgegen zu halten?
Trotz Selbstzweifel, dem Druck der Erwartungen anderer und Hoffnungslosigkeit, die sich wie ein Pilz auszubreiten schien, blieb Askan seinen Leuten treu. Natürlich tat er das. Sie waren seine Familie. Sie waren sein Leben. Sie waren der Grund, warum er überhaupt lebte. Treue war ihm wichtig. Loyal war er nicht nur seinen Familienmitgliedern gegenüber, sondern auch allen anderen Stammesmitgliedern, wenn diese es verdient hatten. Er versuchte stets sein Wort zu halten. Denn er glaubte, wenn man jemanden sein Wort gibt, so gibt man diesem gleichzeitig als Pfand ein Stückchen der eigenen Seele. Wortbrüchige verlieren dieses Stück unwiderruflich und setzen damit ihr Seelenheil aufs Spiel. Sein Seelenheil war ihm wichtig.
Die Traditionen und der Glaube seines Volkes nahm Askan schon immer ernst. Er glaubte an die Naturgeister und den von übernatürlichen Mächten beeinflussten Mikrokosmos, in denen sich die Menschen befanden. Sein Seelentier, so erzählte ihm seine Großmutter, sei die Krähe. Die Krähe sei listig und schlau, aber ihr schwarzes Federkleid verleitet viele dazu zu glauben, sie wäre ein Geschöpft der Dunkelheit; was nach der Meinung seiner Großmutter nicht stimmte. Die Krähe wäre ein Geschöpf des Himmels, erklärte sie damals dem kleinen Askan. Und Geschöpfe des Himmels sind frei. Frei das zu tun, was getan werden muss.
Stärken & Schwächen
Stärken
Schnelle Auffassungsgabe – „Sein Geist kann so flink wie ein Wiesel sein, wenn er will."
Strategisches Geschick – „Geschick ist eines Dummkopfs Ersatz für Verstand.“ – Nolwenn
Kampfkunst – „Das frühe Training hat sich bezahlt gemacht. Wenigstens eine Sache, die mein Bruder mit seinen Kindern richtig gemacht hat.“ Zane, Onkel
Starker Wille – „Hat sich in Askan erst einmal der Wille zu etwas geformt, konnte nichts und niemand ihm diesen wieder nehmen.“
Schwächen
Impulsivität – „Die Wutausbrüche kenne ich von meinem Bruder Zane. Beide haben flüssiges Feuer durch ihre Adern fließen. Das liegt in der Familie.“ – Abir, Vater
Schreiben & Lesen -
Engstirnigkeit – „Überzeugungen können sehr gefährlich sein. Vor allem, wenn sie falsch sind.“ Nolwenn, Großmutter
Voreingenommenheit – „Hat sich mein Bruder erstmal eine Meinung gebildet, ist es nahe zu unmöglich ihn dazu zu bringen, diese noch einmal zu verändern.“ – Erwin, kleiner Bruder
Rechthaberisch - "Er ist ein von den Götter verfluchter Besserwesser..." - Erwin
Vorlieben & Abneigungen
Vorlieben:
Kampfübungen – „Wenn ich nicht über meine Bewegungen nachdenken muss und mein Arm eins mit meinem Schwert wird, weiß ich, dass ich eins bin mit den großen Kriegern, die meine Ahnen sind.“ Askan
Natur & Tiere – „Früher hat er erzählt, er könnte mit den Vögeln reden. Bin mir bis heute nicht sicher, ob's nicht wahr sein könnte....“ Erwin, kleiner Bruder
Met – „Met ist nicht in jedem Kruge, Klugheit nicht in jedem Kopfe." Nolwenn
Jagd – „Es ist wie ein Spiel. Und ich bin ein Spieler.“ Askan
Würfelspiele – „Die Menschen sind die Würfel und die Götter bestimmen, wie die Würfel fallen.“ - Nolwenn
Abneigungen:
Feuer machen – „Dem Bengel hat zu viele Hummeln im Hintern. Ihr wisst ja nicht was ich anstellen musste, damit der Quatschkopf lernt Feuer zu machen…“ - Nolwenn, Großmutter
Römer – „Askan ist ein Krieger der Markomannen. Wir tragen alle den Hass in unseren Herzen. Denn der Hass lässt und wachsen und unsterblich werden.“ – Zane, Onkel
Städte – „Städte stinken, wie der verwesende Leib eines Keilers.“ – Askan
Viel Gerede – „Mein Ältester war noch nie ein Mann der Worte…Hab’s nie geschafft ihm begreiflich zu machen, welche Macht in Wörtern inne wohnen kann.“ – Abir, Vater
Feiglinge – „Der Held hat ein Gesicht, der Feigling zwei.“ – Abir, Vater
LEBENSGESCHICHTE
Achtundzwanzig Jahreswenden
Die Römer kamen und alles veränderte sich. Und auch wenn es Askan doch eigentlich hätte wissen müssen, hatte Nolwenn die Schamanin ihn gewarnt, kam die Veränderung brutaler und kaltblütiger, als er es jemals hätte befürchten können. Es war ein Überfall, der Chaos, Feuer und Blut über die kleine Siedlung brachte und ihm seine Familie nahm. Er konnte sie nicht beschützen, er, Askan, einer der größten und besten Krieger des Stammes. Das Dorf brannte und es blieb nichts anderes als die Flucht. Wäre sein bester Freund Crixus nicht gewesen, er hätte sich mit Sicherheit abschlachten oder versklaven lassen, als die Beine in die Hand zu nehmen. Viele Männer und Frauen waren ums Leben gekommen oder verschleppt worden. Von seinem Stamm war nur ein armseliger und versprengter Haufen übrig geblieben. Was war aus dem stolzen Volk der Markomannen nur geworden? Und er, um seine Familie trauernd und mit der Frage kämpfend, ob er versagt habe, trug nun mit die Verantwortung für diese Menschen. Für die Seinen. Vielleicht wäre das alles nicht passiert, hätte er die Politik des Kompromisses mit getragen… hätte er zugelassen, dass sich der Stamm den Römern freiwillig unterwirft. Aber er war immer dagegen gewesen, hatte es nie in Erwägung gezogen, niemals. So wie sein Onkel Zane und einige andere Krieger des Stammes. Die Markomannen beugen sich nicht, vor nichts und niemanden! Der Trotz und der Hass, der Stolz und der Widerwillen in ihm konnten nicht die innere Stimme übertönen, die leise und sanft wisperte: Der mächtige Stamm einer Eiche bricht im schlimmsten Sturm. Das Schilf aber...
Die Stammesmitglieder, die fliehen konnten, lebten nun in improvisierten Unterkünften in den Wäldern. Es fehlte an allem. Sie hatten keine Vorräte, kaum Waffen und nur wenige Werkzeuge. Askan und eine Handvoll Männer überfielen regelmäßig Handelszüge der Römer, wenn diese klein und schlecht bewacht genug waren. Doch auch das wurde mit jedem Mal gefährlicher. "Wir verstecken uns wie Verbrecher im Wald.", warf ihm Erwin vor. In den hellbraunen Schlünden seines jüngeren Bruders lag bittere Enttäuschung und trauriger Vorwurf. "Wir sind Verbrecher.", erwiderte Askan, von dessen geistigen Auge Erinnerungen aufstiegen. "Genau das sind wir jetzt, mein Bruder. Zu mindest in den Augen der Römer." Er sah Raubzüge, brutal und skrupellos ausgeführt. Er sah Hinterhalt und Fallen, er sah Täuschung, den genau das waren jetzt die Mittel, mit denen die überlebenden Markomannen kämpfen mussten. Er sah sich selbst einer Frau die Kehle durchschneiden - sie war unschuldig gewesen, gewiss. Aber was hätte er auch anderes machen sollen? Sie mitnehmen? Bei den Göttern, er und die übrig gebliebenen Männer waren nicht in der Lage die Mäuler aller Kinder und Frauen seines eigenen Clans zu stopfen. Sie alleine zum Sterben im Wald lassen? War es dann nicht barmherziger, wenn er es einfach schnell beendete? Zweifel kroch wie eine fette Nacktschnecke seinen Rachen hoch und schnürten ihm die Kehle zu.
Der dunkle, strafende Blick seines Bruders durchdrang ihn und holte ihn zurück in die Gegenwart. "Askan. Du bist einer der einzigen fähigen Kriegern unseres Stammes, der nicht verkrüppelt oder tot ist. Denke daran, was die alte Nolwenn in diesem Moment zu dir sagen würde. Sie würde wollen, dass du weiter kämpfst. Und eine Lösung findest." Askan presste die Lippen aufeinander und nickte.
Er ging, ohne ein weiteres Wort an seinen Bruder zu richten. Die Späher hatten einen kleinen Trupp entdeckt, wahrscheinlich eine weitere römische Handelsdeligation. Die Entscheidung fiel dem Markomannen nicht leicht. Denn der Trupp wurde von berittenen und schwer bewaffneten Soldaten begleitet. Aber seine Leute hungerten und die Späher hatten erzählt, dass sich fünf Kutschen in dem kleinen Zug befanden, die reichlich beladen seien. Er spürte, wie Zweifel wieder anfingen seinen Rachen hinauf zu kriechen. Er wollte das Leben seiner Clansmänner nicht unnötig aufs Spiel setzen. Aber er hatte den Eindruck, keine andere Wahl zu haben. Versuchte er und die anderen Männer nicht, Beute zu machen, würde es über kurz oder lang die ersten Hungertote geben.
(2 Tage später)
„Askan.“ Jemand schüttelte ihn. „Askan wach auf.“ Er blinzelte. Alles war verschwommen und Übelkeit schwoll wie ein größer werdendes Feuer an. Sein Kopf dröhnte und auf seiner Zunge lag ein bitterer Geschmack. „Ja Mann. Ja.“, raunzte er und versuchte sich aufzurichten. „Was ist passiert?“ Es war sein Bruder, der sich über ihn gebeugt hatte. Hinter Erwin standen weitere Personen, die er kaum erkennen konnte. Askan rappelte sich auf. Ihm tat alles weh und ehe er sich versah, blitze ein vom Bein ausgehender Schmerz durch seinen ganzen Körper. Die tiefe Wunde hatte er ganz vergessen. „Es war…“ Er fühlte sich schwach. „Es war eine Falle, Erwin. Eine Falle. Wir…“ Er stöhnte. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. „Wir konnten nichts mehr machen.“ Erwin schlug die Hände vors Gesicht. „Bei der heiligen Esche…“ Sein kleiner Bruder schien sich schnell zu fassen. Er schnappte sich einen nassen Lappen, tunkte ihn in einen neben dem Bett stehenden Eimer, wrang ihn aus und fing an Askan die Stirn abzutupfen. Einer der im Hintergrund stehenden Personen sagte irgendetwas. „Raus hier. ALLES RAUS HIER!“, blaffte der kleine Bruder plötzlich los, offensichtlich mit sich ringend und die Geduld verlierend. Askan hatte ihn noch nie so außer sich gesehen. Man ließ sie alleine. „Ich dachte, du wärst tot. Ich dachte, sie hätten dich geholt.“, erklärte Askan. „Weißt du, was passiert ist?“, fragte er. Askan blieb stumm. „Niemand ist zurück gekommen. Niemand. Ich stellte einen kleinen Trupp zusammen. Wir mussten einfach wissen, was mit euch passiert ist.“ Die Stimme Erwins war wieder etwas ruhiger. Aber die geplatzten Äderchen in seinen Augen verrieten, dass die wiederkehrende Ruhe in seiner Stimme über seinen wahren emotionale Zustand hinwegtäuschen soll. „Berkant hat dich gefunden. Du lagst unter zwei toten Römern...“ Erinnerungsfetzen kamen wieder. Askan wusste noch, wie er zusammen mit ein Dutzend Mann die kleine römische Delegation beobachtet hatten. „Was ist.. mit den anderen?“ Erwin schüttelte vehement den Kopf. „Die anderen sind tot. Oder weg. Verschleppt, versklavt, verkauft… Wir haben nach ihnen gesucht. Und nichts anderes als ein paar Leichen gefunden. Aber nicht alle.“ Erwin war schon immer sehr dünn gewesen. In den letzten Monden hatte Erwin aber noch mehr Gewicht verloren, sodass er fast aussah wie ein Gerippe. Seine hervorstehenden Glubschaugen waren noch eindringlicher als früher. „Ich werde sie wieder finden. Ich werde sie wieder finden und nach Hause bringen.“ Erwins Erwiderung war ein verächtliches Lachen, in dem vielleicht eine Facette Hysterie zu erkennen war. „Gerade bist du nur ein nutzloser Krüppel Askan.“ Er schmiss den Lappen in eine Ecke und stand auf. „Wir wissen beide, dass du sie niemals finden wirst. Und schon gar nicht befreien. Du alleine.“
(4 Wochen später)
Sein Leib gesundete. Langsam, aber stetig und es schien sogar so, als würde Askan nur ein paar Narben von seinen Verletzungen behalten. Keine schlimmeren Folgen. Sein Verhältnis zu seinem kleinen Bruder Erwin hatte sich seit dem gescheiterten Überfall nicht verbessert. Erwin sprach kein Wort mit ihm und wenn doch, dann nur in Zeichen der Verachtung. Askan hatte beschlossen, seinen Clan zu verlassen. Und wieder zu kommen. Er wollte seine Brüder finden, die verschleppt worden. Der Clan brauchte sie! Und wenn seine Brüder für immer verloren sein sollten, dann würde er andere finden, die bereit waren Seite an Seite mit den Germanen zu kämpfen. Er dachte an andere germanische Stämme. Vielleicht war es an der Zeit Bündnisse zu erneuern?
Kurzbeschreibung des Charakters für unsere Wer-ist-was- Liste
KURZBESCHREIBUNG
(das Charaleben in wenigen Sätzen)
Germanischer Krieger. Vertrieben, verbittert, verroht und auf der Suche nach einem Weg, seinen Clan vor dem Untergang zu bewahren. Alleine unterwegs, umtriebig, ruhelos, die Hoffnung bewahrend, Verbündete zu finden.
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VERWALTUNG
Avatar - Travis Fimmel
Über 18? - ja
Regeln gelesen? - ja
Charübernahme?
Weitere Charaktere? - nein